Jeder vierte Deutsche unter 30 ist tätowiert, Tendenz steigend. Trotzdem gab es bis Ende 2008 überhaupt keine Regelungen für Tätowierfarben. Sogar Stoffe, die nicht mal als Kosmetika zugelassen waren, konnten verwendet werden. Mögliche Folgen waren Knötchen auf der Haut, Allergien, dauerhafte Schwellungen.
Gefahr bei der Entfernung von Tattoos
Viele, die sich haben tätowieren lassen, wollen die Tattoos irgendwann wieder loswerden. Das ist sehr aufwendig und auch nicht ungefährlich. Die unklare chemische Zusammensetzung vieler Farben macht auch bei der Entfernung Probleme. Die Laserblitze erhitzen die Pigmente in der Haut auf mehr als 800 Grad. Sie explodieren regelrecht. Bunte Farben können dabei umschlagen, schwarz werden. Schlimmer noch: Krebserregende Stoffe könnten freigesetzt und zu inneren Organen transportiert werden, fürchten Wissenschaftler. Bisher ist das jedoch noch nicht bewiesen.
Ein Tattoo wieder loszuwerden ist eine langwierige und auch kostspielige Angelegenheit. Entfernen kann man Tätowierungen ohne sie herauszuschneiden nur mit einem Lasergerät. Schnelle, heftige Wellen aus dem Laser verdampfen die Farbpigmente in der Haut. Dabei wird für jede Farbe eine andere Wellenlänge benötigt. Grün sei am schwersten zu entfernen, meint der Tübinger Dermatologe Bernd Datz.
Die Prozedur muss ohne Narkose oder örtliche Betäubung stattfinden, sonst würden sich Narben bilden. Nach jeder Sitzung braucht die Haut eine Erholungsphase von etwa vier Wochen. Im Durchschnitt dauert es so also rund neun Monate, bis ein Tattoo entfernt ist. Allerdings kann die Behandlung sich auch mal länger hinziehen, denn in den Sommermonaten muss oft ausgesetzt werden: "Sonne und Lasertherapie vertragen sich nicht", sagt Datz.
Die Kosten für eine Sitzung betragen etwa 100 Euro. Die Entfernung eines Tattoos ist also oft teurer als das Tattoo selbst. Frische Tattoos können nicht mit dem Laser behandelt werden - frühestens nach sechs Monaten kann man sie entfernen lassen.
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